Wertschöpfung - vernetzt und biobasiert

Transformation bezahlen: Private und öffentliche Investitions- und Finanzierungsprogramme

Die Transformation setzt Investitionen voraus – und damit auch Finanzierungslösungen. In der abschließenden Gesprächsrunde beim 4. Wirtschaftsforum BioökonomieREVIER herrschte daher Einigkeit: Es braucht geeignete Förderung und risikobereite Kapitalgeber für den Wandel hin zu einer zirkulären und nachhaltigen Wirtschaftsform.

Marco Rupp vom Bio-based Industries Consortium (BIC) beschrieb die biobasierte Industrie mit einem „Teenie, der jetzt erwachsen werden müsse“. Im Vergleich zur fossilen Industrie gebe es hier noch Entwicklungsbedarf mit Blick auf langjähriges Know-how, etablierte Netzwerke und eine solide Kapitalisierung. Das BIC hat es sich diese Entwicklungsarbeit zur Aufgabe gemacht. Hinter dem Konsortium stehen rund 450 große und kleine Unternehmen, Cluster und F&E-Organisationen in Europa.

Anhand dreier Beispiele stellte Marco Rupp dar, wie Transformation bezahlt werden kann. Mit dem Circular Bio-based Europe Joint Undertaking (CBEJU) sind BIC und die EU eine Finanzierungs­partnerschaft eingegangen mit dem Ziel, 80 % der ausgewählten Innovationsideen auf einen Technologie-Reifegrad von 6 bis 8 zu heben. Hier gebe es in Europa zahlreiche Beispiele wie etwa Projekte im Bereich Bioraffinerie. Voraussetzung für die Mittelvergabe ist die Abdeckung der gesamten Wertschöpfungskette.

Ferner bietet das BIC eine Plattform an, die auf Finanzierungsprogramme hinweist, die in den jeweiligen Bioökonomie-Regionen zur Verfügung stehen, sowie die Netzwerkveranstaltung „Bio-based scaling & finance forum“. Beide Formate sollen Antworten zu einer für Marco Rupp zentralen Frage liefern: Wie lässt sich die Regionalfinanzierung mit anderen Projekten kombinieren?

 

Industrie-Netzwerk berät Mittelstand

Der Dachverband AiF e. V., Mittelstand-Digital Zentrum Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen, vertritt mehr als 1.000 Forschungsgemeinschaften und Institute. AiF-Transfermanager Rainer Färber erläuterte beim Wirtschaftsforum, wie das industriegetragene Netzwerk mit Kooperationsangebote zielstrebig Forschung, Transfer und Innovation in den Mittelstand trägt. Die Beratungsaktivitäten bilden für den AiF wichtige Ansatzpunkte, um Projekte ergebnisorientiert zu durchdenken und auch der Austausch von Akteuren in den einzelnen Regionen untereinander zu unterstützen.

 

Finanzierung in der Praxis

Für Thomas Meier von abcfinance advise gibt es zwei zentrale Fragen bei der Finanzierung: Ist das Objekt als mobiles Wirtschaftsgut finanzierbar? Und: Kann damit Geld verdient werden? Der Geschäftsführer von Deutschlands größter Finanzierungsgesellschaft im Bereich Investitionsgütern des Mittelstands sieht sich vor allem in der Rolle als Berater bei Fragen, wie Unternehmen ergänzenden Finanzierungsbedarf decken können, wenn eine Finanzierung allein über die Hausbank nicht möglich ist. In diesen Fällen sei es etwa wichtig zu verstehen, welche Information die Banken oder Geldgeber benötigten, um das Geschäftskonzept verstehen und bewerten zu können.

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