Flächennutzung und Bioökonomie
Aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von nutzbarer Fläche ist die Verteilung von unterschiedlichen Flächennutzungsarten sehr wichitg. Gerade im Strukturwandel ist die Neugestaltung und Umverteilung von Flächen sorgfältig zu planen. Nutzungskonkurrenzen, die zu Konflikten führen können, sollten vermieden werden.
Wir wollen über die Relevanz des Themas im Kontext der Entwicklung einer Modellregion für nachhaltige Bioökonomie informieren, Ansätze für eine zukünftige Flächennutzung vorstellen und zum Dialog ermutigen.
Folgende Leitfragen geben einen inhaltlichen Rahmen:
- Wie sieht die Flächennutzung im Rheinischen Revier aus?
- Welche Rolle spielt dabei die Bioökonomie?
- Wie sieht im bioökonomischen Sinne eine effiziente Nutzung von Flächen aus?
Mehr Hintergrundinformationen zum Thema finden Sie in der Nationalen Bioökonomiestrategie 2020.
Im Rahmen des Bürgerbeteiligunsprozesses der Strukturwandelinitiative BioökonomieREVIER entwickeln Bürgerinnen und Bürger aus dem Revier Handlungsempfehlungen zur Nutzung und Verteilung von Flächen. Auf unserer Dialogplattform können Sie sich vertiefend informieren und mitdiskutieren.
Wie sieht es im Rheinischen Revier aus?
Es gibt vielfältige Arten der Flächennutzung im Rheinischen Revier. Aufgezählt sind diejenigen mit dem größten Anteil im Rheinischen Revier:
- Land- und Forstwirtschaft
- Wohnen, Gewerbe, Industrie
- Naturschutz
- Technische Infrastruktur
- Tagebaue
Die Zukunftsagentur Rheinisches Revier entwickelt im Hinblick auf den Strukturwandel eine Raumstrategie, um wirtschaftliche, soziale, kulturelle und ökologische Rahmenbedingungen für ein gutes Leben zu schaffen. Planungsziele auf unterschiedlichen Verwaltungsebenen und Vorstellungen der Flächenbesitzenden spielen bei der Gestaltung der Flächennutzungen eine entscheidende Rolle.
Bioökonomie und Flächenkonkurrenzen
Die Nutzung einer Fläche schließt in der Regel andere Nutzungsarten aus. Dadurch entstehen Flächenkonkurrenzen. Die Bioökonomie kann bestehende Konkurrenzen verstärken, da die erhöhte Nachfrage nach Biomasse zu einer Ausweitung von land- oder forstwirtschaftlichen Flächen führen kann. Die Sicherstellung der Nahrungsmittelerzeugung soll immer Vorrang vor der Produktion nachwachsender Rohstoffe haben und Konkurrenzsituationen sollen durch innovative und standortangepasste Landnutzungssysteme verhindert werden.
Reduzierung des Flächendrucks durch bioökonomische Nutzungskonzepte
Die Bioökonomie setzt auf Ansätze, wie
- die Steigerung der Ressourceneffizienz durch eine Reststoffaufbereitung und -verwertung sowie Kaskadennutzung innerhalb einer Wertschöpfungskette,
- Präzisionslandwirtschaft oder Züchtungen von an den Klimawandel angepasster Sorten,
- die Entwicklung nachhaltiger und neuartiger Anbausysteme zur Erhaltung der natürlichen Ökosysteme,
- die Aufwertung und Rekultivierung degradierter, ungenutzter sowie nicht effizient genutzter Flächen (Nationale Bioökonomiestrategie 2020),
um den Flächendruck zu reduzieren.
Die Bewahrung der Artenvielfalt und des Landschaftsbildes, sowie die Sicherung einer ausreichenden Lebensmittelproduktion stehen bei jeglichen Vorhaben in der Bioökonomie stets im Vordergrund. Innovationen, Technologien und neueste Erkenntnisse aus der Wissenschaft sind dabei ständige Begleiter und maßgebende Richtungsweiser während der Entwicklung hin zu einer biobasierten Wirtschaft.