Strukturwandel als Chance für nachhaltige
Regionalentwicklung

Studie Bioökonomie: Potenziale im Rheinischen Revier - Industrie und Verwertung

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Eine Transformation der Wirtschaftsweise mit nachhaltigen, biobasierten Methoden eröffnet der Industrie einmalige Chancen für den Strukturwandel im Rheinischen Revier.

Doch wie genau sehen die Beschäftigungseffekte, Umsätze sowie die Relevanz regionaler Industrie-Sektoren für eine biobasierte Wertschöpfung im Einzelnen aus?

Das nova-Institut hat im Auftrag der Strukturwandelinitiative BioökonomieREVIER hierzu eine Studie vorgelegt. Sie beleuchtet qualitative und quantitative Potenziale der Industrien in der Region. Diese erste Bestandsaufnahme zeigt, dass die regionale Sektorenvielfalt förderlich sein wird für die Etablierung neuer, branchenübergreifender Wertschöpfungsketten.

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Für die Bioökonomie relevanteste Industriesektoren im Rheinischen Revier

Mit 163 Betrieben ist die Chemie- und Kunststoffindustrie 2018 der wirtschaftlich bedeutendste Zweig im Rheinischen Revier, gefolgt von der Lebensmittelwirtschaft mit 123 Betrieben, der Papierindustrie (56 Betriebe), der Textilwirtschaft (39 Betriebe), der holzverarbeitenden Industrie (25 Betriebe) und der pharmazeutischen Industrie (8 Betriebe).

In den relevanten Industriesektoren waren im Zeitraum von 2014 bis 2018 durchschnittlich 49.600 Personen in 396 Betrieben beschäftigt, die einen Gesamtumsatz von durchschnittlich 22,4 Milliarden Euro erzielten.

Vergleicht man die Jahre 2014 bis 2018, dann weist die chemische Industrie die stärksten Zuwachszahlen auf. Sowohl bei der Anzahl der Betriebe (+13,2 %, von 144 auf 163) und der Anzahl der Beschäftigten (+9,7 %, von 23.600 auf 25.900) als auch beim Umsatz (+4,0 %, von 12,6 Mrd. Euro auf 13,1 Mrd. Euro) war hier im Vergleich zu den anderen Sektoren das größte Wachstum zu verzeichnen.

Regionale Verteilung der Beschäftigten nach Sektoren

Auffällig in der Landkreisverteilung ist die Fokussierung der pharmazeutischen und auch der holzverarbeitenden Industrie in der StädteRegion Aachen. Die Papierindustrie ist wiederum vor allem in Düren und Euskirchen präsent. Die Textilwirtschaft ist insbesondere in Mönchengladbach und Heinsberg verortet.

 

Wie werden Biomasse, CO2 und Recycling zukünftig Kohle und Erdöl als Rohstoff für die Industrie ersetzen können?

Die Studie zeigt das große Potenzial unserer heimischen Industrie. Die über 400 heimischen Unternehmen im Rheinischen Revier können nicht nur einen relevanten Beitrag zum Gelingen der bioökonomischen Transformation leisten, sondern zukünftig auch direkt von der biobasierten Wirtschaftsweise profitieren.

Um die Versorgung der Industrie mit nachhaltigen Rohstoffen sicherzustellen, bedarf es nicht nur in den einzelnen Industriezweigen, sondern auch im landwirtschaftlichen Sektor vielfältiger technologischer Innovationen.

Hierzu zählen effiziente Flächennutzungskonzepte mit Mehrfachnutzung (z. B. Agroforst, Agri-PV) sowie eine landwirtschaftliche Effizienzsteigerung mittels Digitalisierung, aber auch der Anbau neuartiger Rohstoffquellen (z. B. Algenkulturen) und die Mehrfachnutzung von Rest- und Abfallstoffen.

Mit Blick auf die Entwicklung zur Modellregion für nachhaltige Bioökonomie im Rheinland stehen insbesondere folgende Anwendungsbereiche im Fokus, deren regionale Potenziale in der Studie in Form von Fallbeispielen erörtert werden:

  • Spezialkulturen für die Industrielle Biomassenutzung
  • Innovative Nahrungsmittelproduktion
  • Industrielle Biotechnologie für Feinchemie und Pharmazeutika
  • Nutzung von biogenen Restströmen und CO2 aus Abgasen
  • Green Naphtha und chemisches Recycling
  • Biochemikalien und Wertstoffe
  • Textil- und Papierwirtschaft
  • Technologieentwicklung und –transfer

Ansprechpartner

Anke Krüger

Kommunikation

Koordinierungsstelle BioökonomieREVIER

02461 61-85448

Dr. Christian Klar

Leitung

Koordinierungsstelle BioökonomieREVIER

02461 61-4230

nova-Institut bietet Forschung und Beratung mit Schwerpunkt auf dem Transformationsprozess der chemischen und stofflichen Industrie zu erneuerbarem Kohlenstoff. nova unterstützt Unternehmen beim Übergang in eine klimaneutrale Zukunft.

 

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