Wertschöpfung - vernetzt und biobasiert

Transformation umsetzen: Klimaneutrale Industrie der Zukunft

Die Transformation ist in der Industrie angekommen. Das zeigte sich bei der zweiten Gesprächsrunde beim 4. Wirtschaftsforum BioökonomieREVIER. Beispielhaft stellten Vertreter unter anderem der Papier- und der Lebensmittelindustrie dar, welche Schwerpunkte die Unternehmen derzeit setzen und welchen Herausforderungen sie sich dabei gegenwärtig stellen müssen.

Gerhard Hochstein vom Hygienepapierhersteller WEPA aus Arnsberg knüpfte an die vorangehende Gesprächsrunde an, als er die treibende Kraft von Kooperationen und Umsetzungswillen ansprach. Er bezog sich dabei insbesondere auf die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen der Papierindustrie und der Wissenschaft im Rahmen zweier Vorzeigeprojekte im Rheinischen Revier: die Modellfabrik Papier Düren und das FaserInnovationsZentrum Zerkall.

Einige Industrieunternehmen begegneten den Veränderungen laut Gerhard Hochstein immer noch mit Zurückhaltung und teils Angst, was den gemeinsamen Vorstoß in Lösungsräume verlangsame. Dabei stehe fest, dass ein Unternehmen für sich allein die Transformation praktisch nicht schaffen könne. Vielmehr brauche es die Kooperation und den Austausch untereinander. Hochstein appellierte an die Unternehmen mehr Mut zur Veränderung zu haben: „Packen wir es an!“.

 

Konsumenten und Handel als wichtige Treiber

Aus Sicht der Lebensmittelwirtschaft werden laut Clemens Hollah vom Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik künftig neue Wege beschritten werden, etwa mit Insekten als alternativer Proteinquelle. Hier gilt es, Ausbildung, Forschung und Technologietransfer zu verbinden für einen positiven Klimabeitrag. Wesentlicher Treiber der Branche sei der Handel und ein wichtiges Handlungsfeld der ökologische Fußabdruck von Produkten.

Prof. Thomas Müller-Kirschbaum von der Circular Valley Initiative aus Wuppertal setzt sich in der erweiterten Metropolregion Rhein-Ruhr für ein globales Zentrum für Kreislaufwirtschaft ein. Er betonte, dass vor allem die Großindustrie längst die Notwendigkeit der Transformation erkannt hat, was sich in den Geschäftsberichten mit integriertem Nachhaltigkeitsbericht spiegelt. Auch der Mittelstand sei inzwischen auf dem Weg. In der chemischen Industrie ist laut dem ehemaligen Innovationschef von Henkel der Konsument Treiber der Transformation.
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