Wertschöpfung - vernetzt und biobasiert

4. Wirtschaftsforum BioökonomieREVIER „Transformation gestalten“

Das Wirtschaftsforum im März 2023 stand ganz im Zeichen der konkreten Gestaltung der Transformation im Rheinischen Revier. Das Programm informierte über Projekte und Initiativen, die Ansätze für ein neues, biobasiertes Wirtschaften aufzeigen.

Impulsvorträge und Fachgespräche zu den Themenschwerpunkten „Politik & Strategie“, „Klimaneutrale Industrie“ und „Investieren & Finanzieren“ vermittelten einen Eindruck davon, welche vielfältigen Perspektiven der Strukturwandel in der westdeutschen Braunkohleregion bietet.

Der „Transfermarkt“ im Rahmenprogramm bot Gelegenheit zum Austausch mit Start-ups, Initiativen, Innovationsprojekten und Förderinstitutionen. Die Veranstaltung fand im Vortragssaal und Foyer der Zentralbibliothek des Forschungszentrums Jülich statt.

Programm

Transformation gestalten

„Bioökonomie: Treiber für den Europäischen Green Deal“

In seinem Keynote-Vortrag erläutert Adrian Leip, Leiter des Bereichs Bioökonomie bei der Generaldirektion Forschung und Innovation der Europäischen Kommission, die Rolle der Bioökonomie aus Sicht der EU. Seine Kernaussage: Die Bioökonomie trage wesentlich zu den Zielen des europäischen Grünen Deals bei und könne in schwierigen Zeiten ein Wegbereiter sein. Sie sei zugleich aber auch Zielpunkt des Green Deals, der eine Klimaneutralität Europas bis 2050 beinhaltet.

In ihren Grußworten benennen Dr. Patricia Peill, Mitglied des Landtags Nordrhein-Westfalen, und Bodo Middeldorf, Geschäftsführer der Zukunftsagentur Rheinisches Revier, zu Beginn der Veranstaltung die Chancen und Herausforderungen der Bioökonomie im Kontext des regionalen Strukturwandels.

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Transformation ermöglichen

Politische Rahmenbedingungen und Strategie.

Mit einem Impuls von Max Kroymann vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) startet das erste Fachgespräch im Rahmen des 4. Wirtschaftsforums. Weitere Teilnehmer sind Adrian Leip von der Europäischen Kommission, Bodo Middeldorf von der Zukunftsagentur Rheinisches Revier und Prof. Ulrich Schurr vom Forschungszentrum Jülich. Im Mittelpunkt der Diskussion steht unter anderem die Frage, wie sich Bioökonomie-Konzepte erfolgreich in die Wirtschaft transferieren und im industriellen Maßstab skalieren lassen. mehr

Transformation umsetzen

Klimaneutrale Industrie der Zukunft.

Im Fachgespräch zur industriellen Transformation diskutieren Gerhard Hochstein vom Hygienepapierhersteller WEPA, Clemens Hollah vom Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik und Prof. Thomas Müller-Kirschbaum von der Circular Valley Initiative. Zur Sprache kommen etwa die Modellfabrik Papier Düren, das FaserInnovationsZentrum Zerkall, die Nutzung von Insekten als Proteinquelle und Innovationen der chemischen Industrie. mehr

Transformation bezahlen

Private und öffentliche Investitions- und Finanzierungsprogramme.

Wie lässt sich die Transformation finanzieren? Welche Investitions- und Förderprogramme gibt es für Initiativen und Unternehmen, die auf biobasierte Innovationen setzen? Beim dritten Fachgespräch sprechen Rainer Färber vom Dachverband AiF e. V., Thomas Meier von abcfinance advise und Marco Rupp vom Bio-based Industries Consortium (BIC).

Prof. Ulrich Schurr von BioökonomieREVIER betont zum Abschluss der Veranstaltung, wie agile Regionen die Transformation miteinander vernetzt vorantreiben können. mehr

Start-ups präsentieren sich beim Wirtschaftsforum

Der Transformationsmarkt gab neue Impulse für Vernetzung und Austausch in die Region. Start-ups, Strukturwandelinitiativen, Innovationsprojekten und Förderinstitutionen präsentierten hier ihre Geschäftsideen und Angebote.

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Klimaschutz im Garten

„keep it grün hat eine Möglichkeit entwickelt, um aus Schnitt- und Holzabfällen im Garten eigene Pflanzenkohle herzustellen. Die Pflanzenkohle dient als Bodenaufwerter, da sie Nährstoffe und Wasser speichert. Die Gärten werden klimaresilienter und bleiben auch in Trockenperioden grün.“

Franz Lagier, Mitgründer keep it grün

Landwirte als zentrale Akteure

„Für uns ist in der Bioökonomie wichtig, dass das Ökonomische auch aus Perspektive der Landwirtschaft großgeschrieben wird. Aus unserer Sicht können ökologische Vorteile nur dann Fuß fassen, wenn sie auch ökonomisch sinnvoll sind. Die Landwirtinnen und Landwirte können mit ihrem Know-how und ihrer Expertise ökonomische, ökologische und soziale Lösungen in der Praxis zusammenführen.“

Josef Franko, Mitgründer AI.Land GmbH

Bioökonomie erleben

„BioökonomieREVIER macht die Bioökonomie erlebbar. Im Rheinischen Revier kann man sehen, wie Bioökonomie als Gemeinschaftsaufgabe funktioniert. Wichtig ist eine enge Zusammenarbeit von Industrie, Politik, Zivilgesellschaft und Wissenschaft. Das ist nicht immer einfach. Aber die Ergebnisse Im Rheinland zeigen, dass sich diese Kooperation lohnt.“

Marco Rupp, Bio-based Industries Consortium (BIC)

Seidenproteine für die Medizin

„Fibrothelium hat es sich zur Aufgabe gemacht, Seidenproteine für die Medizintechnik nutzbar zu machen. Aus den in der Textilindustrie nicht verwerteten Kokons extrahieren wir die Rohproteine, um daraus Implantate herzustellen, die vom Körper resorbiert und durch körpereigenes Gewebe ersetzt werden. Das Netzwerk von BioökonomieREVIER hilft uns dabei, neue Verbindungen zu anderen Start-ups, etablierten Unternehmen und möglichen Partnern aus dem Bereich der nachhaltigen Wirtschaft zu knüpfen.“

Philip Czichowski, Laborleiter Fibrothelium GmbH

Bioökonomie vernetzen

„Die Modellregion für Bioökonomie im Rheinland zeichnet sich dadurch aus, dass sie vieles von dem, was wir bundesweit erreichen wollen, im Kleinen schon sehr gut umgesetzt hat. Sie schafft Orientierungspunkte für andere Regionen. Deshalb haben wir sie auch als Beispielregion der industriellen Bioökonomie auf unsere öffentliche Online-Landkarte aufgenommen. Unsere Vision ist, dass in ein paar Jahren ganz Deutschland in Sachen Bioökonomie vernetzt ist.“


Max Kroymann, Referatsleiter Bioökonomie, Biotech- und Lebensmittelindustrie Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

zur Online-Landkarte

Technologieoffenheit in der Industrie

„Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft spielen bei der Transformation der Industrie eine zentrale Rolle. Hier braucht es Technologieoffenheit, denn in den nächsten 15 Jahren werden wir Lösungen finden, die wir nicht voraussehen können. Die Initiative BioökonomieREVIER ist beispielhaft, weil sie den Wandel hin zum zirkulären, biobasierten und nachhaltigen Wirtschaften im Rheinland aktiv vorantreibt. Vom hier gebündelten Wissen und dem großen Netzwerk profitieren auch die regionalen Industrieunternehmen.“

Prof. Dr. Thomas Müller-Kirschbaum, Chief Scientist Circular Valley Stiftung

Transformation finanzieren

„Transformation bedeutet in aller Regel immer auch Einsatz finanzieller Mittel. Das stellt viele Unternehmen vor Herausforderungen. Sie brauchen Netzwerke wie BioökonomieREVIER, um sich untereinander auszutauschen und gemeinsam Lösungsansätze auch zur Finanzierung der nötigen Investitionen zu entwickeln.“

Thomas Meier, Mitglied der Geschäftsleitung abcfinance advise GmbH
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