Seid ihr BioDENKER?

Bioökonomie im Business? Zeigt uns Eure innovative Geschäftsidee!

Mit dem Ziel, nachhaltige Bioökonomie in jungen Unternehmen zu fördern, sucht der BioDENKER Startups mutige Menschen und innovative, biobasierte Geschäftsmodelle.

Bei der Premiere in 2021 bewarben sich insgesamt 23 Startups um diesen Preis. Am 1. Dezember war es soweit: im Rahmen des 3. Wirtschaftsforums BioökonomieREVIER präsentierten drei Finalisten ihr Geschäftsmodell. Direkt im Anschluss erfolgte die Platzierung in einer Live-Abstimmung direkt durch das Publikum. Wir gratulieren EEDEN GerMan, LEROMA und Fibrothelium herzlich zum BioDENKER 2021!

Diese Startups sind BioDENKER für die Bioökonomie

Reiner Mantsch, CEO/ CTO EEDEN GerMan UG

1. Platz - EEDEN GerMan

EEDEN GerMan aus Mönchengladbach verwendet ein grünes, chemisches Upcycling-Verfahren, mit dem Alttextilien auf Baumwollbasis wieder und wieder recycelt werden können - ohne Qualitätsverlust. Textilien, die zum Großteil auf Kleiderdeponien landen oder verbrannt werden, finden so ihren Weg zurück in die Kreislaufwirtschaft.

Viele Alttextilien landen bei regionalen, sozial ausgerichteten Textilsammlern. Dort häuft sich minderwertiges Material an und es entstehen hohe Kosten für die Entsorgung. Mithilfe des chemischen Upcycling-Verfahrens von EEDEN GerMan werden aus alter Baumwollkleidung hochwertige Fasern für neue Textilien hergestellt, Entsorgungskosten eingespart und ein Wandel der Bekleidungsindustrie hin zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft ermöglicht. Zellulose ist das Produkt aus dem chemischen Upcycling von Baumwollfasern - ein Ausgangsstoff für Viskose- oder Lyocellfasern. Dies sind synthetische Fasern aus natürlichem Material und die Basis für neue Stoffe und Textilien.

Der Erfolg des Startups ist ein Erfolg für die Umwelt: Für jede Tonne Baumwollfasern, die mit Upcycling-Fasern ersetzt werden, werden über einen Hektar Ackerfläche, Millionen Liter Wasser und große Mengen an Pestiziden, die bei der Baumwollproduktion anfallen, eingespart. Modeunternehmen können ihren Kunden durch das Verfahren alternative, nachhaltige Produkte anbieten. EEDEN GerMan unterstützt so Umwelt und Modeunternehmen zugleich, während Arbeitsplätze für eine biobasierte Zukunftsindustrie im Rheinischen Revier geschaffen werden.

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Marina Billinger, CEO und Gründerin der LEROMA GmbH

2. Platz - LEROMA

Digitalisierung, Effizienz und Nachhaltigkeit - all das vereint LEROMA. Mit der B2B-Plattform wird die Rohstoffbeschaffung im Food-Sektor vereinfacht. Der Prozess des Rohstoffeinkaufs wird mithilfe von produktspezifischen Filtern und der Einsicht von Zertifikaten beschleunigt.

Mit ihrem zweiten Geschäftsmodell, der Überschussbörse, möchte die Gründerin Marina Billinger aus Düsseldorf mehr Bewusstsein für das Potenzial von Überschüssen, Reststoffen und Nebenströmen schaffen. Diese Ressourcen müssen nicht länger kostenaufwändig entsorgt werden, sondern können mit LEROMAs Expertise an die gleiche Branche oder an benachbarte Industrien weitergegeben werden. Dadurch entsteht eine interdisziplinäre Kreislaufwirtschaft, bei der große Mengen an Abfall vermieden werden.

Die Vision des Startups ist, mit seiner Arbeit und dem Vertrauen der Nutzer eine weltweit vernetzte und nachhaltige B2B-Plattform für Lebensmittelrohstoffe aufzubauen. Die LEROMA GmbH arbeitet auf das Ziel hin, die Ressourcenverschwendung um mindestens 50 % zu reduzieren. Dabei liegt der Fokus auf der Verwandlung von Reststoffen in Wertstoffe. Seit der Einführung der Überschussbörse 2021 konnte LEROMA 200 t Rohstoffe aus der Lebensmittelproduktion retten und möchte diesen Umschwung nach dem Prinzip „Reduce, Reuse, Recycle“ auf den Wirtschaftsstandort Europa ausweiten.

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Dr. -Ing. Marius Köpf, CEO Fibrothelium GmbH

3. Platz - Fibrothelium

Seide neu DENKEN: Aus einem von der Natur perfektioniertem Rohmaterial stellt die Fibrothelium innovative medizinische Implantate her. Weitere Anwendungen von Seiden-Fibroin im Food- und Kosmetikbereich sind möglich. Einer Minimal-Waste-Strategie folgend arbeitet das Startup daran, alle Nebenprodukte der Prozesse einer zirkulären Wertschöpfung zuzuführen.

Seide ist ein natürlicher Rohstoff, der bereits seit Jahrtausenden für die Herstellung hochwertiger Textilien produziert wird. Weniger bekannt ist allerdings, dass Seide auch als nachhaltiger Werkstoff für technische und insbesondere medizinische Anwendungen eingesetzt werden kann. Die Fibrothelium ist ein Tech-Startup aus Aachen, das sich zum Ziel gesetzt hat, dieses Potenzial zu heben und wirtschaftlich nutzbar zu machen.

Das biobasierte Geschäftsmodell umfasst die Entwicklung und Herstellung von seidenbasierten Produkten. Dafür nutzt die Fibrothelium eigens entwickelte Prozesse, natürliche Seide in ihre Bausteine, die Proteine, zu zerlegen und zu innovativen Produkten zu verarbeiten. Der wichtigste Rohstoff, die Seidenkokons, werden aus der Kooperation mit einer Vereinigung Schweizer Seidenproduzenten bezogen. Für diese Landwirte ist die Raupenzucht ein nachhaltiges Nebenerwerbsmodell.

Die  Unternehmensvision ist es, einen entscheidenden Beitrag hin zur nachhaltigen Produktion in Industrien wie der Medizintechnik, Kosmetik und Textiltechnik zu leisten und den Werkstoff Seide als zukunftsfähige Alternative zu erdölbasierten Werkstoffen zu etablieren.

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