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19.01.2024

Neue Agri-Photovoltaikanlage mit Jülicher Expertise im Rheinischen Revier in Betrieb

© RWE

Unten Pflanzen, oben Solarstrom - nach nur fünf Monaten Bauzeit hat die Agri-Photovoltaikanlage (Agri-PV) von RWE im Rheinischen Revier erstmals Ökostrom ins Netz eingespeist. Die Demonstrationsanlage ist auf einer rund sieben Hektar großen Rekultivierungsfläche am Rande des Tagebaus Garzweiler bei Bedburg entstanden. Hier soll in den kommenden Jahren wichtige Anwendungsforschung geleistet und gezeigt werden, wie Solarstromerzeugung und Landwirtschaft Hand in Hand gehen.

Der Energie-Konzern RWE testet hier drei technische Lösungen, um Stromerzeugung und Landwirtschaft zu integrieren. Im Frühjahr sollen die ersten Pflanzen gesetzt werden, dann starten die für mindestens fünf Jahre laufenden Forschungsaktivitäten durch das Institut für Pflanzenwissenschaften des Forschungszentrums Jülich (IBG-2) und das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE). Ziel ist es, geeignete Bewirtschaftungsmethoden und wertschöpfende Betreiberkonzepte für Agri-PV-Anlagen zu entwickeln. Gefördert wird das Vorhaben vom Land Nordrhein-Westfalen über das Programm progres.nrw für Klimaschutz und Energiewende.

Drei technische Lösungen integrieren Stromerzeugung und Landwirtschaft
Die Demonstrationsanlage verfügt über eine Kapazität von 3,2 Megawatt peak (etwa 2,5 MWac) und besteht aus drei unterschiedlichen Agri-PV-Konzepten, die sowohl eine acker- als auch gartenbauliche Nutzung der Flächen ermöglichen.

Bei der ersten Variante sind die Solarmodule fest und in senkrechter Ausrichtung auf dem Ständerwerk angebracht.

Bei der zweiten Variante wurden die Module auf einer beweglichen Achse montiert, um dem Sonnenlauf von Osten nach Westen folgen zu können. Dadurch soll der Ertrag der PV-Anlage optimiert werden. Auf diesen beiden Flächen werden im ersten Versuchsjahr Luzerne, Ackerbohnen und Futtergras wachsen. In den Folgejahren sollen dann Kulturen wie Getreide, Zuckerrüben, Kartoffeln und weitere Gemüsesorten angebaut werden. Zwischen den Modulreihen ist ausreichend Platz für Erntemaschinen. Erste Erfahrungen mit der Ackerbohne hat das Forschungszentrum Jülich in seiner Agri-PV-Forschungsanlage in Morschenich-Alt gesammelt. Diese wurden in 2023 auf der internationalen Agrivoltaics Conference in Daegu, Korea, vorgestellt und fließen nun ein in die Praxis-Forschung in Bedburg.
Bei der dritten Variante wurden die PV-Module erhöht auf einer Pergola-ähnlichen Unterkonstruktion angebracht. Unter den Modulen sollen beispielsweise Himbeeren wachsen. Das Zusammenspiel von Pflanzenwachstum und PV-Technik soll über die Jahre hinweg unter verschiedenen saisonalen Wetterbedingungen beobachtet werden.

Die Anlage ist die zweite Forschungsanlage dieser Art im Rheinischen Revier. Die erste Anlage steht in Morschenich-Alt und wird im Rahmen des Projekts AgriFEe des Innovationsclusters BioökonomieREVIER vom Institut für Pflanzenwissenschaften am Forschungszentrum Jülich und weiteren Partnern betrieben und vom Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft gefördert.

Mehr Information
Pressemeldung des Forschungszentrum Jülich
Artikel "Pflanzen unter Strom"
BioökonomieREVIER Innovationslabor AgriFEe

 

 

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