Netzwerken und Beraten

zurück zur Übersicht
24.01.2020

Zukunftsrat "Bioökonomie NRW 2038?!" - dialogorientierte Bürgerbeteiligung in Merzenich

Wie kann der Wandel hin zu einer ressourcenschonenden Wirtschafts- und Lebensweise gelingen? Diese und weitere Fragen wurden im Zukunftsrat „Bioökonomie NRW 2038?!“ am 24. und 25. Januar 2020 in Merzenich besprochen. Zwanzig zufällig ausgewählte Bürger*innen entwickelten mit Expert*innen aus Politik und Wissenschaft politische Handlungsempfehlungen für eine Wirtschaft, die auf nachwachsenden Rohstoffen basiert.

Wie kann der Wandel hin zu einer ressourcenschonenden Wirtschafts- und Lebensweise gelingen? Diese und weitere Fragen wurden im Zukunftsrat „Bioökonomie NRW 2038?!“ am 24. und 25. Januar 2020 in Merzenich besprochen. Zwanzig zufällig ausgewählte Bürger*innen entwickelten mit Expert*innen aus Politik und Wissenschaft politische Handlungsempfehlungen für eine Wirtschaft, die auf nachwachsenden Rohstoffen basiert.

Der Zukunftsrat ist ein innovatives Format der dialogorientierten Bürgerbeteiligung, das vom Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI) erprobt und erforscht wird.
Das Ziel des Zukunftsrates war es, mit Bürger*innen und Expert*innen mögliche Zukunftsentwürfe einer nachhaltigen Bioökonomie in NRW zu besprechen und Empfehlungen an die Politik zu formulieren. „Wir brauchen einen gesellschaftlichen Dialog darüber, welche Bioökonomie wir uns wünschen, wie wir Nachhaltigkeit sicherstellen können und wie wir unsere Lebensweisen dafür ändern wollen. Der Zukunftsrat bietet hierfür einen spannenden Raum, begründete Vorschläge für deren Gestaltung zu erarbeiten“, betonte Dr. Jan-Hendrik Kamlage, Leiter des Forschungsbereichs Partizipationskultur am KWI die Intention des Zukunftsrates.

Begrüßt wurden die Teilnehmenden durch Georg Gelhausen, Bürgermeister der Gemeinde Merzenich, und Dr. Kirsten Bender, vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIDE NRW) – Referat IV A 5 Transfer, Industrie 4.0, Biotechnologie/Bioökonomie, Textilindustrie, Patentverwertung. Beide zeigten sich erfreut über das Engagement der Bürger*innen. Georg Gelhausen betonte dabei die Rolle von Partizipation im Rahmen großer Transformationsprozesse: „Strukturwandel im Rheinischen Revier braucht Zukunft zum Anfassen, Fühlen und Schmecken. Das kann und will die Modellregion Nachhaltige Bioökonomie hier leisten. Die Wünsche und Ideen der Bürger*innen sind dabei von entscheidender Bedeutung, um diese Zukunft gemeinsam zu gestalten“.

Mit den hochrangigen geladenen Expert*innen Julia Lehmann vom C.A.R.M.E.N. e.V., Johannes Rupp vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschungund Prof. Dr. Ulrich Schurr vom Forschungszentrum Jülich diskutierten die Bürger*innen Möglichkeiten einer zirkulären Wertschöpfung. Weitere Themen waren der ökologische Fußabdruck von Produkten, technologische Innovationen und ihre positiven wie negativen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt sowie auch regionale Strukturen und globale Verantwortung. Begleitet wurde der Zukunftsrat durch einen Markt der Möglichkeiten, auf dem u. a. Hans-Jürgen Körner vom Fraunhofer UMSICHT und Dr. Monika Zulawski vom Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung über energetische und stoffliche Nutzungsmöglichkeiten von Biomasse informierten. Die Ausstellung „Bioökonomie zum Anfassen: Biobasierte Produkte im Alltag“ des C.A.R.M.E.N. e.V. machte das Thema greifbar.

Im intensiven Austausch in Kleingruppen formulierten die Bürger*innen schließlich wünschenswerte zukünftige Entwicklungen und erarbeiteten politische Handlungsempfehlungen. „Wir stehen ganz am Anfang eines Prozesses. Wir haben wichtige Themen identifiziert, diese müssen weiterverfolgt werden. Der Anfang ist gemacht, eine gemeinsame Vision ist im Entstehen“, resümierte eine Bürgerin.

"Ich hätte so einen Zukunftsrat gerne dauerhaft dabei. Bei der Frage, in welche Richtung sich die Bioökonomie entwickelt, sollten, können und wollen Bürger*innen mitreden,“ äußert sich ein Bürger über die Möglichkeit zur Mitsprache. Insbesondere in Regionen, die wie das Rheinische Revier vom Strukturwandel betroffen sind, seien Begleitgremien dieser Art seiner Ansicht nach wichtig. Nur so könne ein Dialog entlang der Wertschöpfungsnetzwerke angestoßen werden.

Autorinnen: Nicole de Vries und Dr. Julia Reinermann

Weitere Informationen finden Sie auf der Projektwebsite www.dialogbiooekonomie.de oder auf den Seiten des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen.

Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen

linkedin
Newsletter
Ansprechpartner