20.10.2024
Bioökonomien für Kohleausstiegsregionen – Gemeinsamkeiten und Unterschiede regionaler Transformation
Land-Innovation-Lausitz (LIL) präsentierte kürzlich beim ersten Lausitzer ZukunftsForum Landnutzung vielfältigste Landnutzungformen für eine Bioökonomie im ländlichen Raum, darunter Faseranbau, Koppelnutzungen wie Agri-Photovoltaik, Heilpflanzen und ein klima- und ressourceneffizienter Pflanzenanbau auf marginalen Böden.
Diese Themen sind für die Entwicklung von Bioökonomien in anderen Kohleausstiegsregionen wie dem Rheinischen Revier ebenfalls relevant. Beide sind Strukturwandelregionen, die sich aufgemacht haben, nachhaltige Wirtschaftsregionen zu werden. Und beide sind geprägt durch eine starke Landwirtschaft. Rohstoffe aus dem Primärsektor bilden daher die Grundlage künftigen biobasierten Wirtschaftens, etwa für bestimmte Industrierohstoffe.
Im Unterschied zum Rheinischen Revier macht sich der Klimawandel auf den sandigen und trockenheitsanfälligen Böden der Lausitz mit zunehmendem Extremwetter deutlich stärker bemerkbar. Die Böden, Kulturpflanzen und die Landwirtschaft insgesamt unterscheiden sich. In der Lausitz entstehen daraus aktuell viele neue Geschäftsideen, vor allem für kleine und mittlere Unternehmen.
Das dicht bevölkerte Rheinische Revier hingegen ist zudem geprägt durch eine starke Industrie, die zunehmend nach bioökonomischen Lösungen sucht.
Regionale Bioökonomien aufzubauen bedeutet nicht automatisch, überall gleiche Lösungen anzubieten. Vielmehr geht es darum, in der Praxis erfolgreich getestete Prinzipien und Ideen auf andere Regionen zu übertragen. Das Lausitzer ZukunftsForum Landnutzung bot hierfür eine inspirierende Plattform.
Mehr über das Lausitzer ZukunftsForum Landnutzung
Foto: Abschlußplenum, v.l.n.r.: Dr. Christian Klar/BioökonomieREVIER, Forschungszentrum Jülich, Anita Demuth/Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH, Dr. Klaus Freytag/Beauftragter des Ministerpräsidenten für die Lausitz, Prof. Frank Ewert/Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF), Paul Köhne/Bürgermeister Drebkau, Prof. Michael Schmidt/Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, Christine Keilholz/Moderation