25.07.2025
Von der Kaffeemaschine bis zum Satelliten – Start-ups aus dem Rheinischen Revier begeistern NRW-Ministerinnen
Der Kaffeevollautomat brummt, der Becher füllt sich – dabei ist die Maschine nicht an das Stromnetz angeschlossen. Im Agri-Food-Energy Park stammt der Strom an diesem Montag, 14. Juli, aus einer mobilen Batterie. Diese kann bis zu 125 kWh speichern, bei 18 kW Leistung. Mitgebracht hat sie Mario B. L. Bande, Gründer von BaaS:energy aus Jülich. Mit der Batterie kann er grünen Strom für Landwirte und weitere Bioökonomie-Akteure für verschiedenste Anwendungen speichern und bereitstellen.
NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur und NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes zeigen sich im Verlauf des vielfältigen Besuchsprogramms begeistert von der Themenbreite der Gründungen aus dem Portfolio von BioökonomieREVIER.
Daran wirken auch Gründerinnen und Gründer wie Felix Nieberding von Drought Analytics mit. Das dreiköpfige Team aus dem Forschungszentrum Jülich möchte die Landwirtschaft widerstandsfähiger gegen Dürre machen. Für die bedarfsgerechte Bewässerung erfassen Sensoren den Wassergehalt des Bodens. Rechenmodelle informieren den Landwirt, welche Wassermenge die Pflanze tatsächlich braucht – heute und in den nächsten Tagen. So lässt sich gezielt und wassersparend bewässern.
Innovativer und nachhaltiger Pflanzenschutz, selektiv und ohne Rückstände, steht im Fokus des Unternehmens SenseUP Biotechnology. Dr. Georg Schaumann und sein Team entwickeln umweltfreundliche Wirkstoffe auf Basis von RNA. Ein Wirkprinzip, das wir alle während der Pandemie kennengelernt haben.
Satelliten, die Pflanzen beobachten
Das Gründungsvorhaben Floronics vom Forschungszentrum Jülich zeigte ihre SiF-Kamera. Diese kann an einem Traktor, Roboter oder einer Drohne angebracht werden. Sie hilft Landwirten, bereits in einem sehr frühen Stadium Trockenstress oder Krankheiten bei ihren Pflanzen zu erkennen und damit für mehr Pflanzengesundheit und Ertragssicherheit. Die Technologie ist Basis eines ESA-Satelliten-Projektes, mit dem 2026 erstmals die pflanzliche Photosynthese aus dem Weltall gemessen wird.
Dr. Josef Franko von AI.Land präsentierte seine nachhaltigen Lösungen in den Bereichen Agrarrobotik und künstlicher Intelligenz. Dies soll Landwirtschaft effizienter und ressourcenschonender machen. Sein Flaggschiff heißt DAVEGI. Die langfristige Vision: die digitale, voll automatische Gemüseproduktion – vom Anpflanzen bis zur Verpackung, direkt auf dem Feld.
Unser Ziel: Aufbau einer Modellregion für Bioökonomie
Das Start-up re.solution zielt auf den Aufbau der Kreislaufwirtschaft in der Textilbranche. Mit seiner neuartigen Recyclingtechnologie für polyesterhaltige Textilien wollen Marcel Gausmann und sein Team den gigantischen Alttextilberg angehen.
Dieser Ausschnitt aus dem Gründungs-Ökosystem von BioökonomieREVIER zeigte, welches Potenzial unsere Region für zukünftiges biobasiertes Wirtschaften in Verbindung von Industrie, Landwirtschaft, Kommunen und Wissenschaft hat. Das Ziel der Initiative ist der Aufbau einer Modellregion für Bioökonomie im Rheinischen Revier.
Mehr Informationen zu Gründungen und den Innovationslaboren HIER.